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Vertrauen ins Nicht-Wissen

Liebe Schulgemeinschaft,

 

auch wenn wir noch nicht wissen, wohin uns der Schulentwicklungsprozess führen wird, gehen wir schwungvoll und vertrauensvoll voran. In der gestrigen Konferenz wurde unser Weg mit nur einem Vorbehalt deutlich bestätigt. Das Kollegium ist also bereit den eingeschlagenen Weg weiterzuverfolgen. Das heißt, dass wir in der Schuleingangskonferenz am 8. und 9. August pädagogische Teams bilden werden und den Prozess am 17.10.22 mit Michael Harslem an einem pädagogischen Tag evaluieren werden.

 

Am vergangenen Dienstag haben wir uns mit unseren drei Partnerschulen in diesem Entwicklungsprozess und mit drei Professor:innen der Alanus Hochschule getroffen. Es war sehr deutlich, dass wir uns gemeinsam auf den Weg machen wollen, wissenschaftlich begleitet durch Alanus. An den Details werden wir die nächsten Wochen arbeiten.

 

Es folgt der Plan, für den sich das Kollegium gestern ausgesprochen hat:

Zeitplan Umstrukturierung

 

In der gestrigen Ringvorlesung ging es passenderweise um das folgende Thema:

Heike Pourian: Wie bilden wir ein Vertrauen ins Nichtwissen aus? Was für besondere Qualitäten braucht Bildung in Krisenzeiten?

 

„Ist Schule ein Ort, der Kindern Raum bietet sich zu regulieren oder einfordert den Schmerz wegzupacken, zu funktionieren und zusätzlichen Stress erzeugt?“

 

Lehrer:innen werden im Normalfall ausgebildet als Wissensvermittler und -kontrolleure. Aber ist es das, was unsere Schüler:innen brauchen? Laut Heike Pourian brauchen sie vielmehr eine Lehrer:in, die als Gefäß für ihre Sorgen und Begleiter:in ihres Potentials, ihrer Impulse dient. Einen Menschen, der nicht erklärt und tröstet, sondern im ersten Schritt ihren Schmerz, ihre Trauer, ihre Wut aushält und zugeben kann, dass auch sie nicht weiß, wie das alles ausgeht. Jemand, der ihnen sein Herz als Resonanzraum anbietet. Viele Kinder und Erwachsene spüren eine Zerrissenheit zwischen dem tiefen Wissen, dass sie sich lebensfeindlich verhalten, und dem Eindruck, dass das so richtig sein muss, weil es alle tun. Sie wollen dazugehören und doch fühlt sich das falsch an. Was würden sie da gerne hören? Zum Beispiel: „Ja, so ist das. Ja, ich höre dich. Ja, ich sehe deinen Schmerz und der ist total berechtigt.“

Das könnte die Grundlage sein, dass Kinder lernen ihrer eigenen Wahrnehmung zu trauen. Und das würde uns allen helfen.

 

Abschließend noch eine Buchempfehlung:

Heike Pourian - Wenn wir wieder wahrnehmen

 

Herzliche Grüße

Martin Konrad

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