Nach der intensiven Prüfungsphase in der 11. Klasse, die zum Mittleren Abschluss oder zum Erweiterten Ersten Schulabschluss führt, ist die 12. Klasse für alle Schüler und Schülerinnen eine Möglichkeit, wieder zu Atem zu kommen, sich zu orientieren und Kräfte zu sammeln, bevor es in die nächste Phase (Abitur oder Ausbildung/Einstieg in den Beruf) geht.
Das Berufsorientierungsjahr in der 12. Klasse ist an unserer Schule eingerichtet worden, damit auch die Schülerinnen und Schüler, die kein Abitur anstreben, ihren Waldorfschulabschluss machen können und Zeit haben, sich über ihren weiteren Lebensweg klar zu werden: Dieses Schuljahr bietet im Schutzraum der Schule Möglichkeiten, den individuellen Einstieg in die Ausbildung oder in den Beruf durch selbst gewählte Orientierungspraktika oder vertiefende Praktika vorzubereiten.
Wer sich für das BOJ entscheidet, nimmt im ersten Schulhalbjahr am regulären Schulunterricht und den Projekten der 12. Klasse (Klassenspiel & Künstlerischer Abschluss) teil, ist also weiterhin Teil der Klassengemeinschaft; nur von der verpflichtenden Teilnahme an den Leistungskursen für die Abiturvorbereitung und dem Französischunterricht sind die Schüler:innen im BOJ entbunden.
Im zweiten Schulhalbjahr absolvieren die Schülerinnen und Schüler im BOJ ein oder mehrere Praktika und nehmen an der für alle regulären Kunstfahrt teil. Die Praktika dürfen eine individuelle Länge haben und werden von den Schülerinnen und Schülern selbständig ausgewählt und organisiert. Eine Lehrkraft (Koordinator:in des BOJ’s) betreut dabei die Schülerinnen und Schüler und ist Ansprechpartner:in für die jeweiligen Unternehmen. In möglicherweise praktikumsfreien Zeiten (Lücke zwischen zwei Praktika) findet normaler Schulunterricht statt (Schulpflicht!).
Alle Berufsorientierungspraktika werden durch Kompetenznachweise dokumentiert sowie reflektiert und erweitern das Waldorfschulabschlussportfolio.