· 

Weiterentwicklung: Schulstrukturen und pädagogische Arbeit

Liebe Schulgemeinschaft,

 

drei arbeitsame Tage liegen hinter uns, an denen wir uns der Weiterentwicklung der Schulstrukturen und der pädagogischen Fähigkeiten gewidmet haben. Mit der Anreise von Michael Harslem am Donnerstagnachmittag widmeten wir uns den pädagogischen Teams. Wir analysierten im Rahmen der Schulführung mit einigen Gästen die Faktoren für ein erfolgreiches Arbeiten und Faktoren, die uns daran hinderten, und entwickelten am Freitagvormittag erste Ideen für die Teams im nächsten Schuljahr.

 

Direkt im Anschluss begann am Freitag nach dem Unterricht um 14:00 Uhr die pädagogische Arbeit mit dem Kollegium. Wir verdeutlichten uns, welche neuen Herausforderungen die heutigen Kinder an uns stellen und wie wir pädagogisch wertschätzend darauf reagieren können.

 

Im zweiten Themenblock widmeten wir uns dem pädagogischen Dreischritt im Unterricht: Nach dem Aktivieren des Vorwissens der Kinder wird das zu vermittelnde Thema von der Lehrer:in in vielfältiger Weise angewärmt, damit sich möglichst alle Lernenden im zweiten Schritt in der individuellen und gemeinsamen Auseinandersetzung im Lerntandem mit den Inhalten über ihr Gefühl verbinden können. Erst nach einer unbewussten, intensiven Verarbeitung über Nacht können sie finden, welche neuen Erkenntnisse ihnen daraus entstanden sind.

 

Der zweite Schritt des Dreischritts leitete uns dann auf den dritten Themenblock hin, das individuelle, selbstverantwortliche, selbstorganisierte Lernen. Schaffen wir es in den Schüler:innen den individuellen Lernwillen zu erhalten, so eröffnet diese selbstständige Herangehensweise viele Möglichkeiten der Selbstwirksamkeit und der Differenzierung, ohne dass sich die Lehrenden „zerreißen“ müssen. Hierzu haben wir Erfahrungen geteilt und in Gruppen erste Ansätze entwickelt. Für uns stand fest, dass wir diese Arbeit in nächster Zeit vertiefend fortsetzen wollen, damit sie auch Früchte tragen kann.

 

Ein großes Anliegen, zu dem wir auch als Eltern viel beitragen können, war, dass der Lernwillen der Kinder erhalten bleiben soll. Sie kommen mit einer starken intrinsischen Motivation zu lernen auf diese Welt. Extrinsische Motivation durch Belohnungen bzw. Strafen oder die Gewöhnung an medialen Konsum, der keine primären Erfahrungen vermitteln kann, können diesen Lernwillen jedoch korrumpieren. Die Waldorfpädagogik mit ihrer Vielfalt bietet da einen starken Gegenpol, der unseren Kindern zentrale Fähigkeiten für ihr Leben vermittelt.

 

Wir danken Michael Harslem für die anregenden Tage und haben uns sehr über den Besuch von zwei Lehrerinnen aus unserer Partnerschule in Satzvey gefreut.

 

Herzliche Grüße

Martin Konrad

Kommentar schreiben

Kommentare: 0